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UBA-Prognose 2022: Statt Verboten unternehmerischen und technologischen Spirit befeuern

Laut der aktuellen UBA-Prognose verfehlten die Sektoren Verkehr und Gebäude ihre im Klimaschutzgesetz festgelegten Ziele. Umso wichtiger ist es aus Sicht des MEW, für die Senkung der CO2-Emissionen jede Option wahrzunehmen statt Verbote auszusprechen.

  • UBA-Prognose: CO2-Emissionen in 2022 sanken um fast zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr.
  • Verkehrs- und Gebäudesektor verfehlten ihre im Klimaschutzgesetz festgelegten Ziele.
  • MEW lehnt Verbote ab und wünscht sich von politischen Entscheidern mehr Befeuerung des unternehmerischen und technologischen Spirits statt Verbote.

Nach der vom Umweltbundesamt (UBA) vergangene Woche veröffentlichten Prognose sind die CO2 Emissionen in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 Prozent gesunken. Doch zwei Sektoren konnten ihre Reduktionsziele für 2022 nicht verwirklichen: Im Verkehrssektor stiegen die Emissionen auf 148 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente – 138,8 Millionen Tonnen hätten es sein sollen. Selbst die hohen Kraftstoffpreise 2022, das befristete 9-Euro-Ticket und Rekordzulassungen bei E-Autos konnten den Trend nicht aufhalten. Dr. Uta Weiß, Vorstandsvorsitzende des MEW sagte dazu: „Das zeigt doch, dass die Menschen und Industrie Mobilität brauchen und darauf nicht verzichten können. Umso wichtiger ist es, für die Senkung der CO2-Emissionen jede Option wahrzunehmen.“ Das International Panel on Climate Change (IPCC) hat das gestern bestätigt: Die Anstrengungen zur CO2-Minderung müssen verdoppelt werden. „Schon eine geringe Beimischung klimaneutraler Kraftstoffe hilft“, so Weiß weiter.

Biogene Kraftstoffe sparen bereits heute jährlich über 13 Millionen Tonnen Treibhausgase, HVO (abfallbasierte Bio-Kraftstoffe) z. B. 90 Prozent CO2 gegenüber fossilem Diesel, und darüber hinaus auch 33 Prozent Partikel, 24 Prozent CO und bis zu 30 Prozent NOx, E-Fuels können das auch, ebenso wie biobasierte Kraft- und Brennstoffe bilden einen geschlossenen CO2-Kreislauf. Elektro-Autos, die mit Kohlestrom geladen werden, stoßen dagegen weit mehr Treibhausgase  aus, nur eben nicht am Auspuff sondern in den Kraftwerken.

Dass es noch keine klimaneutralen synthetischen Kraftstoffe gibt, wie es seitens einiger all-slectric-Verfechter heißt, liegt nicht nur an der im Moment noch geringen Verfügbarkeit, sondern daran, dass der gesetzliche Rahmen synthetische Kraft- und Brennstoffe bisher schlichtweg verhindert. Weiß weiter: „Mit diesen Rahmenbedingungen wird kein Unternehmen Investitionsgelder in die Hand nehmen. Politische Rahmenbedingungen müssen Ziele vorgeben, die den unternehmerischen und technologischen Spirit unserer Ingenieure und Fachleute befeuern. Stattdessen hagelt es derzeit ausschließlich Verbote.“

Bild: (c) Martin Stallmann/Umweltbundesamt

Ansprechpartnerin
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Kathleen Kollewe
Managerin Energiepolitik und Kommunikation
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